Schweiz: Fast alle Bahnhöfe sind leer am morgen
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Urs E. Gattiker

Coronavirus Bodensee Region: News aus 4 Ländern

Das Coronavirus, auch COVID-19 – wir können es nicht mehr hören… Als ein 4 Länder übergreifender Verein des Deutschen Marketing Verband (DMV) bleiben wir in der Krisenzeit vorerst getrennt. Unsere MC Lago Mitglieder kommen aus Deutschland, Liechtenstein, Österreich und der Schweiz. Hier sind einige Informationen, Ressourcen und Links aus der DACH-Region.

COVID-19: Was wir nicht vergessen dürfen

Die Art und Weise, wie sich eine Infektionskrankheit ausbreitet, hängt von ihrer Reproduktionszahl R, ab. Dies ist die durchschnittliche Anzahl der Kontakte, auf die eine infizierte Person die Krankheit überträgt. Ist R über einem Wert von eins bedeutet das, dass sich die Infektionskrankheit ausbreiten wird. Für die saisonale Grippe ist R bei etwa 1,3. Für das Coronavirus liegt R zwischen 2 und 3.

Ein Reproduktionszahl von R = 2 bedeutet, dass sich die Anzahl der infizierten Personen durch jedes Glied, also jede Person in der Übertragungskette verdoppelt. Jede Person infiziert zwei weitere Personen, die insgesamt vier, diese wiederum insgesamt 8, usw. Ist R = 3, verdreifacht sich die Zahl der Neuinfektionen in jedem Stadium. Im Vergleich: Bei R = 2 sind in der fünften Runde 32 Personen infiziert, bei R = 3 sind es zur selben Zeit schon 243 Fälle!

General Social Distancing und die Abstinenz in Bezug auf MC Lago Events hilft, Epidemien einzudämmen. Dazu muss sich allerdings die gesamte Bevölkerung an die neuen, zum Teil drastischen und einschneidenden Maßnahmen anpassen.

Deutschland

Die Zahl der Meldungen im Kreis Konstanz nimmt ab, doch die Fallzahl der Corona-Infizierten nimmt zu. Das letzte Video-Update von Konstanz TV vom 31.03.2020 erschien nicht auf Seite der Stadt Konstanz. Der Oberbürgermeister informiert: Inzwischen sind 195 Fälle einer Ansteckung im Landkreis bekannt, 44 sind bereits genesen. 25 Patienten müssen in den Kliniken in Singen und Konstanz behandelt werden und der Druck auf die Kliniken wächst.

Im Maggi-Werk in Singen werden zeitgleich mehr Nachtschichten geschoben, denn haltbare Lebensmittel wie Dosen-Ravioli sind in der Krisen besonders gefragt. Während einige Unternehmen jetzt Profit machen, müssen andere leiden: Das sind vor allem Selbstständige und KMUs, die einen Förderantrag an das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg stellen können, um durch die Soforthilfe-Maßnahmen unterstützt zu werden (siehe unten).

Ressourcen für Deutschland und Baden-Württemberg im Speziellen (Stand 01.04.2020):

Deutscher Marketing Verband

Der Deutsche Marketing Verband versucht seine 64 Vereine und über 14’000 Mitglieder im ganzen Land ebenfalls tatkräftig zu unterstützen. Der MC Lago hilft, die neuen DMV Landing Pages aufzuziehen:

Zusatzinfo: Die Corona-Pandemie schadet dem Arbeitsmarkt beträchtlich. Das Ifo-Beschäftigungsbarometer ist von 98,0 Punkten im Februar auf 93,4 Punkte im März deutlich gefallen. Das ist der größte Rückgang seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2002 und der niedrigste Wert seit Januar 2010. Das Barometer basiert auf den Beschäftigungsabsichten von rund 9.000 Firmen. Die Bundesregierung vermutet, dass rund 2 Millionen Menschen auf Kurzarbeit umsteigen werden.

COVID-19 Coronavirus Pandemie
COVID-19 Coronavirus Pandemie

Liechtenstein

In Liechtenstein wurden noch keine 100 Fälle einer Infektion offiziell registriert. Die Maßnahmen sind weitestgehend dieselben wie in Deutschland oder der Schweiz. Das Land arbeitet eng mit dem Bundesamt für Gesundheit in der Schweiz zusammen. 

Österreich

Tirol galt schon früh als Risikogebiet: Im Ausflugsort Ischgl haben sich hunderte von Gästen aus ganz Europa mit dem Coronavirus angesteckt. Hier stiegen die Zahlen zu Beginn radikal, denn es waren noch keinerlei Maßnahmen zur Verringerung des Ansteckungsrisikos ergriffen worden. Mittlerweile konnte die Infektionsrate etwas eingeschränkt werden.

Die Frage ist natürlich auch in Österreich, ob es Sinn macht, die Restaurants, Geschäfte und Schulen bald wieder zu öffnen. Doch dann könnte die Ansteckungsrate wieder in die Höhe schießen. Eine Gruppe der Technischen Universität Wien versuchte, dieses Szenario in einem TU-Spin-off zu eruieren. Sie hat dabei ein Simulationsmodel für den Verlauf der Corona-Pandemie mit verschiedenen Ansätzen und Strategien entwickelt:

Das Modell beschreibt ein Best-Case-Szenario, nach dem der Höhepunkt der Krankheitsfälle unter Beibehaltung der Maßnahmen bald erreicht werden könnte. Dann würden auch die Fallzahlen allmählich sinken. Hierfür müssen Schulen und ca. 25 % der Arbeitsstätten geschlossen bleiben. Bei Freizeitkontaken wird im Modell eine Reduktion von 50% angenommen im Geiste der länderübergreifenden Social Media Kampagne #WirBleibenZuhause der deutschsprachigen Länder DE, AT, CH & LI. Genau absehbar ist allerdings nichts…

Schweiz

Auch für die Schweiz gilt: Unter Beibehaltung der Maßnahmen und der Einhaltung der Richtlinien durch die Schweizer Bevölkerung kann mit einem allmählichen Rückgang der Fallzahlen gerechnet werden. Doch die Schweizerische Volkspartei (SVP) fing am 31.03.2020 bereits an, die Trommel für eine Rückkehr zur Normalität zu rühren. Das bedeutet konkret: Schulen und Restaurants wieder öffnen, kein Home Office mehr, usw.

Es scheint jedoch, als seien solche Parolen und Statements verfrüht – vielleicht lässt sich das besser auf den Mai verschieben, statt die Situation zu verharmlosen und eine Erhöhung der Fallzahlen zu riskieren, wenn die Menschen so früh aufhören, die Krisensituation ernst zu nehmen?

Die Kurzarbeit betrifft in der Schweiz bei einer Bevölkerung von ca. 8.6 Millionen Menschen bis zu 2 Millionen Jobs. Im Tessin sind 39% der Erwerbstätigen durch die Corona-Krise in Kurzarbeit.

drkpi hat schon früher darauf hingewiesen, dass die ungenügende Digitalisierung der Verwaltung der Schweiz mitverschuldet, dass Fallzahlen nur mit Verzögerung gesammelt und publiziert werden. Eine privates Unternehmen hat dieses Problem z.B. für die BAG innerhalb einer Woche aus der Welt geschafft. Das alles wiederholt sich nun beim Kurzarbeitsgeld z.B. im Kanton Zürich. Die Firmen müssen ein Formular ausdrucken und per Post einsenden. Das Amt für Wirtschaft und Arbeit (AWA) beschäftigt deshalb rund 10 Personen, die Briefe öffnen, Formulare von Hand abtippen und schließlich nach bestimmten internen Quellen scannen müssen. Da muss man als Deutscher, der seinen Antrag hier ausschließlich digital einreichen kann, ein bisschen den Kopf schütteln.

Obwohl das Problem erkannt wurde, führen diese veralteten Strukturen dazu, dass die Gesuche von 27’000 Unternehmen langsamer bearbeitet werden und 191’000 Menschen auf das Geld warten müssen.

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Bildnachweis: Samara Heisz, ID: 1201066812
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Digital Marketing während der Coronavirus Pandemie

Als Marketeer wissen wir natürlich, dass während einer Pandemie, wenn viele Leute im Home Office arbeiten müssen, Digital Marketing besonders wichtig ist. Dabei gilt es die Instrumente, die uns zur Verfügung stehen, richtig einzusetzen und Fehler zu vermeiden. Hier einige Ratgeber, Tipps und Leitfäden zum Thema:

Positive Effekte der Corona Krise

Eine der wenigen positiven Folgen der Pandemie ist die sauberere Luft. Nur wenige Flugzeuge fliegen (davon haben wir im Beitrag zum letzten MC Lago Event vor der Corona Krise mit SWISS International Air Lines bereits berichtet). Die Fabriken sind geschlossen oder produzieren viel weniger (andere mehr, siehe Maggi). Die Strassen der Stadt sind viel ruhiger ohne den regen Verkehr. Das macht in einigen Ländern einen großen Unterschied!

Am 25.03.2020 berichtete die Europäische Umweltagentur über einen signifikanten Rückgang der Stickstoffdioxidmenge in großen Städten. Die Stickstoffdioxid-Konzentration in Mailand ist in der dritten Märzwoche um mehr als ein Fünftel zurückgegangen. In Madrid war der Effekt sogar noch größer. Unser Berufs- und Alltagsleben wird aktuell an vielen Stellen völlig ausgebremst und entschleunigt und Mutter Natur kann sich endlich etwas erholen…

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