Überzeugend präsentieren mit der Macht der Stimme
Wie oft haben Sie sich gewünscht, in Präsentationen und Vorträgen souverän zu wirken und Ihr Publikum mit Ihrer Stimme zu fesseln?
Wenn die Rede auf die Stimme kommt, erzeugt das oft ein Stirnrunzeln. Arno Fischbacher, Rhetorikexperte stellt meisterlich im Webinar des Marketing Club Lago vier schnell umsetzbare Wege vor, damit Sie besser präsentieren können.
Inhaltsverzeichnis
1. Die 4 Praxistipps: So können Sie besser präsentieren
Wenn du im Alltag oft vor Publikum sprichst, Beiträge in Meetings vorträgst, Vorträgen oder Präsentationen halten sollst. Wie stark beeinflusst deine Stimme die Wahrnehmung des Publikums? Kunden von Arno Fischbacher nennen oft diese drei Veränderungswünsche:
- Wie vermeide ich das Stammel Wort “Ähmm” bei Präsentationen?
- Meine Stimme ist zu hoch, das nervt.
- Ich rede zu schnell – Dadurch hört man zwar, was Sie sagen, aber man kann Ihnen nicht folgen.
2. Das passiert, bevor der Verstand überhaupt die Worte versteht
Was glauben Sie, welcher Eindruck entsteht beim Publikum, bevor dieses überhaupt die Worte versteht?
Der erste Eindruck zählt: Die Stimme spielt eine entscheidende Rolle in der Wahrnehmung des Publikums:
- Man erkennt, ob die Person führen und leiten möchte.
- Das Gesagte gibt Leitlinien und Orientierung.
- Man verortet, woher die andere Person kommt (regionale Zuordnung).
- Soziale Zuordnung: du weißt/hörst, wie jemand sozialisiert ist. Ob derjenige sprachgewandt ist oder aus welchem Milieu sie stammt.
Dieser Blogbeitrag ist eine Zusammenfassung des Live-Webinars vom 26. Juni 2023. Die Aufzeichnung steht hier zur Verfügung (siehe auch unten zum Anschauen).
3. Tipp 1: Gliederung und Fokus – Schlüssel zur Stimmverbesserung
Arno Fischbacher, mit einem halben Jahrhundert Erfahrung im Gepäck, betont, dass das Verändern der eigenen Stimme und Sprechgewohnheiten eine Herausforderung sein kann, ähnlich wie bei Schauspielern, die jahrelang üben, um ihre Stimme zu perfektionieren. Es dauert Jahre, bis sich neue Gewohnheiten im Kopf manifestieren. Doch gibt es einen Weg, wie “besser präsentieren” schneller zu erreichen ist, und Fischbacher sagt: “Achte auf den Moment!”
Er erklärt, dass es wichtig ist, bewusst Pausen in die Rede einzubauen, um Struktur und Klarheit zu schaffen.
„Achtet darauf, dass du, wann immer du gegliedert sprechen willst, die Pausen zwischen diesen Elementen deiner Aussagen einhälst!“
Arno Fischbacher, Webinar Marketing Club Lago, 26. Juni 2023
Er merkt an, dass es schwierig sein kann, mitten im Sprechen vor einer Gruppe anzuhalten, weil dies Druck erzeugt. Daher empfiehlt er folgende Mittel: eine klare Gliederung! Diese Struktur hilft nicht nur, Durchsetzungsvermögen beim Sprechen zu entwickeln, sondern enthüllt auch das Geheimnis des “magischen Wortes”. Fischbacher rät:
„Ich empfehle dir, um es kurz zu sagen, wenn du Menschen zu eigenen Gedanken bringen willst, dann setzt du hier ein Fragezeichen. Also du gliederst mit einer Fragekette!“
Arno Fischbacher, Webinar Marketing Club Lago, 26. Juni 2023
Indem man Fragen in die Rede einbindet, erzeugt man Interesse und Engagement beim Publikum und bringt es dazu, sich aktiver mit dem Gesagten auseinanderzusetzen.
„Denken Sie daran, am Ende jedes Abschnitts Ihrer Präsentation eine kurze Zusammenfassung anzubieten, bevor Sie mit einer gezielten Frage in den nächsten Abschnitt überleiten. Dies ermöglicht es sowohl Ihnen als auch dem Publikum, eine Pause zu machen und das Gesagte zu verarbeiten.”
Arno Fischbacher, Webinar Marketing Club Lago, 26. Juni 2023
4. Tipp 2: Der kraftvolle Einstieg – Stimme und Körper in Einklang bringen
Wie können wir sicherstellen, dass unsere Stimme im Moment des Sprechens angenehm, voll und ausdrucksstark klingt, sodass eine gewisse Wärme das Ohr des Zuhörers erreicht und Sie besser präsentieren? Laut Arno Fischbacher liegt die Antwort in der Vorbereitung vor dem Sprechen. Er betont die Bedeutung der Fokussierung und rät:
„Fokussiere dich. Halte vor dem ersten Wort inne, fokussiere dich für einen kurzen Moment auf deine Körperwahrnehmung, komme an. Dann fokussiere dich auf den Beginn des ersten Satzes.”
Arno Fischbacher, Webinar Marketing Club Lago, 26. Juni 2023
Die Art, wie wir stehen oder sitzen, hat ebenfalls einen erheblichen Einfluss auf den Klang unserer Stimme. Fischbacher weist darauf hin, dass die Stimme der hörbare Teil der Körpersprache ist und empfiehlt, die Körperspannung zu unterstützen, indem man beim Präsentieren steht oder auf einem Wackelbrett vor der Kamera balanciert. Dies fördert eine dynamische Körperhaltung, die sich positiv auf die Stimme auswirkt.
Der Schlüssel liegt in der Aktivierung der Körpermitte und dem Straffen der Wirbelsäule, um eine Grundlage für eine kraftvolle und ausdrucksstarke Stimme zu schaffen. Indem man den Körper und die Stimme in Einklang bringt, kann man eine Präsentation beginnen, die das Publikum sofort fesselt.
5. Tipp 3: Kunst der Formulierung – Starten Sie mit einer Suggestion
Arno Fischbacher hebt die entscheidende Bedeutung der Formulierung hervor. Es ist nicht nur das, was wir sagen, sondern auch wie wir es sagen, das einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Ein wirkungsvolles rhetorisches Mittel, das Fischbacher empfiehlt, ist die Suggestion. Sie dient dazu, das Publikum sanft in die gewünschte Denkrichtung zu lenken. Dies kann durch einfache Formulierungen erreicht werden, die oft mit „wenn Sie…“ beginnen.
Ein Beispiel, das er gibt, lautet: „Wenn Sie wieder einmal auf der Bühne stehen…“ oder „Wenn Sie besser präsentieren möchten…”. Diese Art der Formulierung soll ein Bild in den Köpfen der Zuhörer erzeugen und sie emotional mit dem Gesagten verbinden. Indem wir solche suggestiven Sprachmuster verwenden, wenden wir uns geistig dem Zuhörer zu und schaffen eine stärkere Verbindung.
6. Tipp 4: Die Gestik für emotionale Verbindung
Fischbacher weist außerdem auf die Wichtigkeit dialogorientierter Gestik hin. Er betont, dass Gesten oft durch unsere innere Haltung gegenüber dem Gesprächspartner entstehen. Zum Beispiel können offene Hände eine einladende und aufgeschlossene Haltung signalisieren. Durch die gekonnte Kombination von suggestiver Sprache und bedeutsamer Gestik können wir nicht nur die Aufmerksamkeit unseres Publikums auf uns ziehen, sondern auch eine emotionale Verbindung herstellen, die unsere Botschaft verstärkt und nachhaltiger macht.
7. Fazit: Die Stimme ist ein Resultat
Im Webinar “Besser präsentieren mit der Macht der Stimme” haben die Teilnehmer gelernt, wie man die Macht der Stimme nutzt, um besser präsentieren zu können. Erstens, wie Arno Fischbacher empfiehlt, indem man gezielt Pausen setzt und eine klare Gliederung verfolgt. Zweitens, indem man sich auf die Körperhaltung und -wahrnehmung vor dem Sprechen konzentriert, um eine volle, rundere Stimme zu erzeugen. Drittens, indem man die Formulierung mit einer Suggestion geschickt einsetzt, und viertens, wie man mit dialogorientierter Gestik eine emotionale Verbindung mit dem Publikum herstellt.
Schließlich ist es wichtig zu erkennen, dass die Stimme ein Resultat ist – sie ist das hörbare Ergebnis der Prozesse, die wir anwenden. So wie wir in einem Unternehmen nicht direkt die Ergebnisse, sondern die zugrunde liegenden Prozesse beeinflussen müssen, gilt dies auch für unsere Stimme. Durch die Anwendung der von Fischbacher vorgestellten Tipps – Pausen und Gliederung, Körperwahrnehmung, sowie Formulierung und Gestik – rüsten wir uns mit dem Handwerkszeug aus, das notwendig ist, um selbstsicherer aufzutreten und unsere Botschaften wirkungsvoll zu vermitteln.
8. Exkurs: Navigieren durch die Untiefen der „Ähmms“
Ein häufig auftretendes Phänomen in der Sprechtechnik sind die sogenannten „Ähmms“. Diese ungewollten Fülllaute entstehen oft, wenn unsere Aufmerksamkeit beim Sprechen nach innen gerichtet ist und wir in endlosen Satzgirlanden verstrickt sind. Wenn die Tonhöhe am Satzende nach oben geht, signalisiert dies kein klares Ende, was zu einem Sprechdruck führt. Diesen Druck versucht der Sprecher unbewusst durch ein „Ähmm“ zu entlasten.
Statt jedoch verzweifelt zu versuchen, die „Ähmms“ zu vermeiden, empfiehlt es sich, den Fokus zu verschieben. Konzentrieren Sie sich auf ein dialogorientiertes Sprachmuster. Fragen Sie die Zuhörer zum Beispiel, was sie gerne hören möchten. Durch diese Herangehensweise kann die Kommunikation natürlicher und fließender gestaltet werden und lässt weniger Raum für die störenden „Ähmms“.
Indem wir uns bewusst machen, dass Sprechen ein interaktiver Prozess ist, bei dem sowohl der Sprecher als auch die Zuhörer eine aktive Rolle spielen, können wir die Kommunikation verbessern und die „Ähmms“ auf ein Minimum reduzieren. Dies fördert nicht nur die Klarheit unserer Aussagen, sondern baut auch eine stärkere Verbindung zum Publikum auf.
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Diese Zusammenfassung des fast 60-minütigen Webinars wurde von Sabine Schilling erstellt. Um Zeit zu sparen, entschied sie sich für die Nutzung von Künstlicher Intelligenz. Wie? Hier mehr erfahren.
