[vc_row][vc_column width=”1/2″][vc_column_text]Der Marketingclub Lago besuchte die ZF in Friedrichshafen.
Thema war Digitalisierung und E-Mobilität, doch zuerst gab es eine Führung. [/vc_column_text][/vc_column][vc_column width=”1/2″][vc_column_text]Die Ausstellung im ZF Forum gab uns interessante Einblicke in die 100jährige ZF-Geschichte.
Die Präsentatioen gibt es zum Download ganz unten im Beitrag. [/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]
Inhaltsverzeichnis
Flüster-Zahnrad und der Autobahngang
Bereits seit 1915 produziert die Zahnradfabrik (ZF) aus Friedrichshafen Zahnräder und Getriebe für Automobile. Eine der frühen Innovationen, die man in der Ausstellung im ZF Forum bestaunen kann, ist „das perfekte Zahnrad“. Es überzeugte die damaligen Automobilliebhaber mit seinem äußerst geringen Geräuschpegel. Ein weiteres Highlight der frühen Jahre ist der sogenannte „Autobahngang“, ein zusätzlicher fünfter Gang, um damalige unerhörte Geschwindigkeiten von bis zu 130 km/h elegant zu bewältigen.
Spätzlepressen made by ZF
In den Zeiten des Wiederaufbaus nach dem zweiten Weltkrieg waren es erst einmal eher bodenständige Dinge für den täglichen Gebrauch, mit der die ZF ihre Produktion wieder aufnahm. Wer weiß denn heute noch, dass ZF Essbesteck und Spätzlepressen produzierte?
Auto mit flexiblem Motor
1946 brachte die ZF den „Champion“ auf den Markt, ein günstiges Fortbewegungsmittel mit zwei harten Ledersitzen, eine Mischung aus Silberpfeil und Seifenkiste, gleich versehen mit zwei besonderen Features: zum einen war der Motor flexibel herausnehmbar, um ihn bei Bedarf auch im Rasenmäher oder Boot einbauen zu können, zum anderen besaß der Champion bereits das berühmte Kurvenlicht, welches erst fast zwei Jahrzehnte später im Citroen serienmäßig zur Reife kommen sollte. Leider wurden von diesem Prachtstück nur fünf Exemplare in Friedrichshafen gebaut, bevor die Produktion verlagert wurde.
Intelligente ZF-Systeme für autonomes Fahren
Doch all das erscheint eher als Fingerübung im Vergleich zu den Innovationen, an denen ZF derzeit arbeitet: Beispielsweise haucht sie ihren weltweit begehrten Fahrzeug-Systemen dank Computerchips und Prozessoren buchstäblich Leben ein! Sie können nun sehen, was um sie herum vorgeht, können schneller Entscheidungen treffen und durchführen als ein Mensch und sind mit anderen Systemen im Fahrzeug vernetzt. Das hehre Ziel sind intelligente Systeme für Fahrzeuge, damit diese ganz ohne menschliches Zutun beispielsweise von Friedrichshafen nach Flensburg fahren; Stichwort „autonomes Fahren“. Zusätzlich soll die Strecke gemäß der Vision ZERO auch noch unfall- und komplett emissionsfrei bewältigt werden.
All das und vieles mehr aus der Vergangenheit und Visionäres für die Welt von morgen ist in der Ausstellung im ZF Forum zu erfahren. Übrigens: die Ausstellung kann sonntags kostenfrei besucht werden.
Future Automotive Trends – jetzt schon?
Während der Blick in die Zukunft für Normalsterbliche regelmäßig am Ausgang der Ausstellung endet, durften wir Mitglieder des MCLago sowie unsere Gäste dank unserer ZF-Gastgeber
- Julian Fieres, Head of Business Development/Strategy/M&A (Beirat MC Lago) und
- Frederik Lechner, Head of Digital Strategy & Business Engagement,
ganz exklusiv und tiefer in das Thema vordringen.
So erfuhren wir beispielsweise, dass die autonome, unfall- und emissionsfreie schöne neue Welt gemäß Expertenmeinung schon in wenigen Jahren Realität werden soll.
Schon in 2020 werden wir wohl vermehrt kostengünstige E-Autos nachfragen in der Gewissheit, nun auch (hoffentlich) genügend Ladestationen vorzufinden, denn deren Anzahl soll weltweit immens steigen. Allerdings werden wir wohl auch verstärkt darauf verzichten, selbst stolzer Eigentümer eines E-Auto zu sein – solange wir jederzeit und bequem mit unserem Smartphone Zugriff auf Car Sharing Services haben.
Vorteil: Der Preis für diese gebuchte Mobilität pro Kilometer soll zehnmal günstiger sein als die Mobilität pro Kilometer mit eigenem Auto, bedingt durch die wesentlich bessere Nutzung der Fahrzeuge.
Kaum jemand ist bewusst, dass private PKWs nur zirka 4 % in ihrer Lebenszeit tatsächlich zum Einsatz kommen. Noch ein Vorteil bei verstärkter Nutzung der gemieteten E-Mobilität: weniger Verkehr und weniger Lärm. Letzteres kann man schon probeweise auf Youtube erfahren: „Volkswagen – Enjoy the Silence“.
Um ganz München unverändert mobil zu halten, sind laut einer Studie theoretisch lediglich 14.000 solch autonomer Robotaxis pro 200.000 der aktuell zugelassenen Autos notwendig.
Zum Vergleich: Bis Ende 2016 waren knapp 710.000 Autos in München zugelassen – diese könnten also mit knapp 50.000 autonomen Taxis ersetzt werden. Und wie werden die zukünftigen Ladestationen für all die neuen E-Autos, die unsere Straßen beheimaten werden, aussehen?
Künftig könnten die Ladestationen in die Straßen integriert werden und das Auto automatisch während des Fahrens aufladen. Möglich wird dies vielleicht durch Induktionsschleifen, wie man sie von Induktionsherden kennt.
Erste Versuche mit öffentlichen Bussen in England gibt es bereits. Offensichtlich scheint dafür der Umbau des Straßennetzes auch nicht so teuer zu sein, wie man vielleicht annehmen würde.
Und wann gibt es das ultimativ selbstfahrende Auto?
Wir erfahren, dass beispielsweise BMW bereits angekündigt hat, in 2021 ein Auto auf den Markt zu bringen, bei welchem der „Fahrer“ gar nicht mehr fahren kann – es soll nämlich ohne Lenkrad und Pedale auskommen.
Von den viel zitierten fünf Stufen des autonomen Fahrens wäre das die ultimative Stufe 5 der anvisierten Automatisierung. Bis 2031, so laut Studien, sollen 15% aller Autos autonom über unsere Straßen rollen.
Tatsächlich gibt es seit diesem Jahr bereits einen Audi A8 der Stufe 3, der in bestimmten Situationen fahrerlos navigieren kann, allerdings nur bis zu einer maximalen Geschwindigkeit von 40 km/h. Schneller ist noch nicht erlaubt, denn die Gesetzgebung hinkt den Entwicklungen noch hinterher.
Zum Vergleich: die meisten von uns bewegen sich derzeit mit ihren Vehikeln noch auf Stufe 1 – Tempomat sei dank. Lediglich einige wenige Autobauer, u.a. Tesla, bieten schon jetzt Autos der Stufe 2 an, bei denen der Fahrer nicht nur die Füße vom Pedal nehmen kann, sondern auch schon mal die Hände vom Lenkrad.
Teilautomatisiert nennt sich das.
Und geht’s weiter?
Wir fragen: Als weltweit einer der Top-Zulieferanten der Automobilindustrie – wie geht ZF mit diesem radikalen Wandel um? ZF investiert derzeit jährlich zwei Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung.
Über wesentliche Akquisitionen, Beteiligungen, Kooperationen und „Innovation Labs“ erweitert ZF sein Knowhow und erhöht seine Innovationsgeschwindigkeit.
Ketzerische Frage: Wird ZF irgendwann zum Digitalunternehmen?
Klare Antwort: Natürlich nicht. Auch in Zukunft sind die ZF-Fahrzeugsysteme in aller Welt gefragt. Nun aber werden sie intelligent damit das Auto autonom wird…wird dann der Führerschein überflüssig?
Wer mehr zum Wandel bei ZF erfahren möchte: Hier klicken.
Hier sind die Slides von Julian Fieres – E-Mobility – Beirat MCLago – 1.7 MB PDF Datei
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