Im Vorfeld war bekannt: Christian Meyer – Senior Media Manger und Head of Digital für die Marken der Unternehmensgruppe Theo Müller – ist überzeugt, dass man große Zielgruppen weiterhin am Besten über Werbung im TV erreichen kann: 95 Prozent des Budgets steckt Müllermilch in TV Werbung.
Den Hype um Online-Werbung und Meldungen wie „Digital übernimmt Spitze“ kann der Manager auch über einem halben Jahr nach seinem offenen Brief zur Dmexco 2016 nicht nachvollziehen. Meyer regte zum Nachdenken über die oft zitierte „digitale Besoffenheit“ an.
Ein paar der Fakten, die auch das Publikum am allgegenwärtigen Konstrukt grübeln lassen:
- 93 % der Bewegtbildnutzung in der Zielgruppe 18+ entfallen auf TV.
In der Zielgruppe 18-24 sind es 83%.
(USA, Nielsen Total Audience Report Q3 2016) - Die tägliche Youtube Nutzung beträgt 12 Minuten, davon 6 Minuten nur Audio.
(Viewtime Report, Seven-One Media / Forsa) - 60% aller User können sich nicht an den letzten Werbebanner erinnern.
(ComScore) - Über 50% der Adclicks werden versehentlich ausgelöst.
(Business Insider) - 8% der User sind verantwortlich für 85% aller Klicks.
(ComScore) - Die durchschnittliche Engagementrate auf Facebook beträgt 0,073%.
(Forrester)
Fazit und Tenor aus dem Vortrag
Ausgaben für TV-Werbung und TV Nutzungsdauern sind immer noch deutlich höher als die von Online-Werbung.
Meyer regt an, zu differenzieren („Nicht alles ist für jeden gleich gut“) und in Abhängigkeit der Kategorie, Kommunikationsziele und Zielgruppen den passenden Media-Mix zu definieren.
Doch bei aller Diskussion über Online-Werbung und Alternativen ist die grundsätzliche Kern-Frage:
Wie gelingt es, sinkende Reichweiten der großen Massenmedien zukünftig zu kompensieren?
Auch nach dem Vortrag ging es angeregt weiter.
Beim anschließenden Netzwerken tauschten sich die Mitglieder untereinander aus. Man lernte neue Gesichter kennen und traf bekannte wieder.
Die erste Veranstaltung des MC Lago e. V. war ein spannender Start für eine Reihe an Veranstaltungen.
Zum guten Schluss noch eine spannende Frage von Christian Meyer zum Stichwort „brand safety and fraud detection“ ans Publikum:
Wer hat sich schon einmal eine Kiste Apfelsinen vom Markt mit nach Hause genommen und anschließend jemand dafür bezahlt zu kontrollieren, ob in der Kiste auch wirklich Apfelsinen sind bzw. die Kiste voll ist?
Diese Frage wurde natürlich nachher beim Apéro diskutiert.
Hoher Bot-Traffic sind nur ein Beispiel, dass Werber oft für Views zur Kasse gebeten werden, welche das Zielpublikum nicht erreichen (siehe auch Fakten, Daten und Kommentar von Sir Martin Sorrell).
Christian Meyer stand bis 21:30 Uhr Rede und Antwort. Es war einfach ein toller Abend.
Lesenswert
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Quelle: Müller Milch beim #MCLago zu Gast
Melden Sie sich gleich hier zu unserem nächsten Event auf Schloss Brunegg – Kreuzlingen an.
Aber was uns natürlich brennend interessieren würde wäre Ihre Meinung:
- Sind Sie oder Du schon Mitglied beim Marketing Club Lago?
- Welche Art von Werbung bevorzugen Sie für Ihr Unternehmen (TV, Print, Digital, Kombination)?
- Wie messen Sie den Erfolg Ihrer Kampagnen – #KPI, Kennzahl, usw.?
Ihr Feedback, zu unserem Event würde mich natürlich sehr freuen.
3 Antworten
Das war ein wirklich guter Vortrag vom Christian.
Ich fand es toll, dass er seine Statements immer mit Fakten untermauert hat.
Er stützte sich also nicht auf seine eigenen Einschätzungen. Er bevorzugte ganz eindeutig Zahlen und Fakten, inklusive Key Performance Indicators (KPI).
Dies hat es mir und anderen auch ganz einfach gemacht seinen Argumenten zu folgen.
Mit Fakten ist es ja immer schwierig zu argumentieren, ausser mit alternative Fakten. Doch von diesen war an diesem Abend nichts zu hören.
Nochmals vielen Dank an alle vom #MCLago für die Organisation dieses Events.
Die Location war super, der Vortrag und die Gespräche ebenso. Merci.
Urs
#DrKPI
Hallo Urs,
ja genau.
Vor der Veranstaltung war ich auch sehr gespannt, wie der “Wirbelwind” im digitalen Marketing zu seiner Meinung kommt und was er zu sagen hat.
😉
Christian Meyer hat es tatsächlich geschafft auch bei mich zum Nachdenken zu bringen. Dass er sich dabei auf tatsächliche Studien beruht, fand ich super. Obwohl unser Unternehmen hauptsächlich im B2B-Bereich unterwegs ist, konnte ich einige interessante Ansätze mitnehmen. Am Besten gefallen hat mir die Aussage, dass nicht für jeden das gleiche die optimale Lösung bietet. Der Ansatz dieser Differenzierung fehlt meiner Ansicht nach vielen Unternehmen im digitalen Umfeld.
Die Location fand ich auch einzigartig für den Einstieg in das #MCLago Programm 2017, dass sich mit digitalem Marketing beschäftigt.
Ich würde mich sehr freuen, wenn es so weitergeht! Und ich denke es sieht ganz gut aus! Vom Programm-Team um Sabine Schilling habe ich schon ein paar Ausblicke erhalten! Ihr dürft gespannt sein!
Liebe Grüße,
Michaela